Mittwoch, 27. Juni 2012

Löw auf der Suche nach den Supermännern

Danzig. Erst Spider-Man im Kino, dann Supermänner gegen Italien? Die Nationalelf geht selbstbewusst in das EM-Halbfinale. Drei Positionen sind offen.
Gestern Abend war Kinoabend im deutschen Quartier. Die deutsche Nationalmannschaft durfte vorab den demnächst in die Kinos kommenden Film "Amazing Spider-Man" sehen. Womit zwei Fliegen mit einer (Film-) Klappe geschlagen wären. Der Verleih bekommt Publicity, und die Nationalspieler bekamen vorgeführt, wie aus dem durchschnittlichen Peter Parker ein Superheld mit speziellen Fähigkeiten wird.
Ob morgen (20.45 Uhr) im EM-Halbfinale gegen Italien Helden mit Superkräften benötigt werden, um die schwarze Serie gegen den vierfachen Weltmeister (in sieben EM- oder WM-Spielen ohne Sieg) zu knacken, sei dahingestellt. Einige Eigenschaften des "Spinnenmanns" wie Kraft, eine hohe Geschwindigkeit und das Gespür für eine Gefahr können bei diesem Vorhaben nicht schaden. Insofern war der gestrige Kinoabend also mehr als nur bloße Unterhaltung.
Spannend wie Kino ist auch die Frage, für welche personelle Überraschung Joachim Löw dieses Mal gut ist. "Never change a winning team", ein siegreiches Team nicht zu ändern - für den Bundestrainer ist dies ein überholter Satz. "Als Trainer wäge ich ab, was brauche ich für das nächste Spiel. Gegen Griechenland haben wir es sehr gut gemacht, aber das war nicht der Maßstab. Italien ist eine ganz andere Hausnummer. Da müssen wir drauflegen", sagt der Bundestrainer.
Doch wer soll die zusätzlich nötige Schippe drauflegen? Wer sind Löws Supermänner gegen den vierfachen Weltmeister? Drei Positionen sind offen. Miroslav Klose oder Mario Gomez im Sturm? "Ich gehe davon aus, dass ich spiele und bereite mich darauf vor", sagte Klose gestern. "Ich glaube nicht, dass eine Entscheidung schon gefallen ist", hatte Gomez tags zuvor gesagt. Die Tendenz angesichts einer kompakten italienischen Abwehr spricht leicht für Klose.
Lukas Podolski oder Andre Schürrle im linken Mittelfeld? Gegen den griechischen Defensivblock war frischer Wind und ein elanvolles Spiel nach vorne gefragt. Italien ist ein ganz anderes Kaliber, hier zählt auch die Erfahrung. Die Tendenz spricht klar für Podolski, zumal er in den ersten drei Spielen viel Defensivarbeit geleistet hat. Außerdem dürfte der bisherige Kölner hoch motiviert sein.
Marco Reus oder Thomas Müller im rechten Mittelfeld? Reus Hereinnahme gegen Griechenland hatte denselben Grund wie bei Schürrle. Der bisherige Gladbacher hat eine überzeugende Vorstellung abgeliefert, war viel gefährlicher als der etwas unberechenbare WM-Torschützenkönig Müller. Entgegen Löws ursprünglichen Planungen geht die Tendenz leicht in Richtung Reus, der zudem mit Mesut Özil besser harmoniert als der Münchner Müller.
An einem wird Löw trotz einer Sprunggelenksverletzung nicht rütteln: An Bastian Schweinsteiger. "Wir brauchen seine Präsenz, seine Ruhe am Ball, seine Physis auf dem Platz", sagt er über seinen emotionalen Anführer. Die Fehler, die er sich beim 4:2 gegen Griechenland leistete, werde er nicht mehr machen. Vielleicht schwingt ja gerade er sich morgen zum Spider-Man auf.

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